Historische Entwicklung von Bad St. Peter-Ording
Schon der Name des heutigen Bades deutet auf ein Zusammenwachsen von mehreren Orten hin. Das Dorf St. Peter hieß ehemals Ulstrup und die erste Erwähnung des Namens St. Peter datiert von 1373, als die Ratsherren der Gemeinde Ulstrup den Hamburger Kaufleuten freies Geleit und sicheren Schutz gewährten.
Strandhotel St. Peter-Bad um 1883 1967 wurden Ording und St. Peter zu einem Amt unter einer Verwaltung zusammengefasst mit dem Namen Bad Sankt Peter-Ording.
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Der Ort hat heute die stärkste wirtschaftliche Kraft in Eiderstedt. Er galt aber früher als das Armenhaus der Landschaft, da durch den Sandflug die Äcker unfruchtbar wurden. Die Bevölkerung lebte von der Landwirtschaft. Trotzdem waren die Orte stark besiedelt, Das Kapital von St. Peter-Ording ist heute die Landschaft:
Aber erst nachdem dies erkannt worden war, wuchs der Ort, der in alten Zeiten nicht mehr als 800 Bewohner im Dorf und 120 in Ording hatte, zur heutigen Größe von 4200 Bewohnern und 3200 Zweitwohnungsbesitzern, die hier ihren Lebensabend verbringen. 1913 entstand das erste Sanatorium an diesem Ort, dem 50 Jahre später weitere Rehakliniken folgten.
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Wenn auch der Ort am westlichsten Ende von Eiderstedt direkt am Meer gelegen ist, so hat er nie Bedeutung als Hafen oder Fischerdorf gewonnen. Alle Zugänge zum Meer, alle möglichen Häfen, versandeten nach kurzer Zeit. Es gab nur eine kurze Blütezeit des Störfangs zwischen 1920 und 1935 und die kurze Periode des Krabbenfangs nach 1946, aber beide Epochen haben aus St. Peter und Ording keine typischen Fischerdörfer gemacht.Die ungünstige Verkehrlage erlaubte diese Entwicklung nicht. Die Sturmflut von 1962 zerstörte schließlich die kleine Flotte der Ordinger Fischer. Dennoch hat St. Peter mit dem Meer zu tun, wie der Gleitbrief von 1373 bezeugt. Schon zuvor müssen die Wikinger hier gelandet sein, denn Wittendün zeigt Spuren von früher Besiedlung und einen Fund, der auf das Begräbnis einer Wikingerin hinweist.
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Die Verkehrsanbindung war lange Zeit das Handicap des Ortes. St. Peter ist das einzige Nordseebad mit einem langen Sandstrand und direktem Zugang zum Meer, d.h. man braucht keine Fähre und keinen Damm. Die direkte Verbindung hat sich immer verbessert: 1926 wurde die Seebrücke gebaut, die direkten Zugang zum Meer ermöglicht; seit 1932 erleichtert die Eisenbahn die Reise in den Badeort; 1973 wurde die Strecke Hamburg- St. Peter-Ording durch das Eidersperrwerk noch schneller gemacht. Dadurch ist St. Peter der Badestrand mit dem besten Anschluss und, um diesen Vorteil nicht zu verlieren, ist das Parken auf der Sandbank ein wichtiger Punkt für die Wirtschaftlichkeit des Badeortes.
Seebrücke im Bad um 1928 mit Eisabweisern |
Strandgut war eine begehrte Ware, so dass der Herzog und seine Vertreter auf eine exakte Abgabe pochten; aber die wertvollen Dinge wurden in den Dünen versteckt und brauchbarer Wein oder Rum wurde ausgetrunken oder zu "Winsupp" verwandelt. Für die Strandleichen gab es ein "Schipperhus", wo sie zur Identifizierung aufbewahrt wurden. Die Strandlöper hatten in Eiderstedt als die Müßiggänger einen schlechten Ruf, da sie mit Spazierengehen ihren Unterhalt verdienen wollten. Etwas von dieser Mentalität soll auch heute noch spürbar sein: man lebt von dem, was kommt: den Gästen.
Giftbude auf der Sandbank in Ording um 1920 |
Es gibt heute fünf bewachte Badestellen mit den Pfahlbauten, die wohl das typischste Merkmal für St. Peter sind. An jedem Badestrand stehen drei Gebäude:
Die Fischer der beiden Orte setzten die Badegäste für 10 Pfennige auf die Sandbank und holten sie auch von dort wieder zurück. Heute befinden sich hier die wertvollen Salzwiesen, die das Vorland vor St. Peter zu einem seltenen Biotop machen. |
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So wurden 1850 sieben Freiheitskämpfer von Süderhöft nach Büsum von couragierten Süderhöfter Bürgern gerudert und so gerettet, auch der Pastor Hamkens konnte 1780 die Pension seiner Frau retten, indem er ins feindliche Ausland - nach Lunden - ging. Ab 1867 gehörte St. Peter zu der preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Der Kreis Eiderstedt verlor einen Teil seiner Eigenständigkeit und man war auf Bismarck nicht gut zu sprechen. Nach 1945 gab es Bemühungen von dänischer Seite, die Eider zur südlichen Grenze von Dänemark zu machen, aber das Wirtschaftswunder der 50/60er Jahre verhinderte dies. Heute leben die Eiderstedter und so auch die St. Peter-Ordinger versöhnt mit den Dänen, den Preußen und den Dithmarschern.
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